Dieser Blog ist umgezogen!

Achtung!! Dieser Blog ist umgezogen. Ab jetzt schreibe ich auf http://growthbystory.de/.

Montag, 21. September 2009

UP! - Wie das Erfolgsstudio die Unternehmenskreativität steigen lässt.

Gestern habe ich UP!, den neuen Animationsfilm von PIXAR, gesehen und bin schwer begeistert.

Kein Film hat mich in diesem Jahr mehr bewegt als die Geschichte des grantigen Rentners Carl Fredricksen, der mit seinem fliegenden Haus vor dem Altenheim flieht und mit einem jungen Pfadfinder eine abenteuerliche Reise erlebt.



Ich liebe die Pixar Filme für ihre Kreativität, ihre Geschichten, den Humor und die pefektionistische Detailversessenheit mit der sie produziert werden. Scheinbar ist der Ideenreichtum von Pixar unbegrenzt - eine Vorstellung, die jeden Kreativen entzückt.

Die kreative Brillianz des Studios kommt aber nicht von ungefähr. Sie basiert auf harter Arbeit, sowie der richtige Umgebung und Unternehmenskultur.
Bei Pixar ist man sicher, dass man es jedem Film ansieht, wieviel Spass die Mitarbeiter bei der Produktion hatten. Das wird in diesem Video besonders deutlich:



Besonderen Respekt habe ich vor der Tiefe mit der die Autoren, Animateure und Designer in die jeweiligen Geschichten eintauchen. Für den Film Ratatoullie mussten alle zentral Beteiligten gemeinsam einen Kochkurs besuchen.



In einem Artikel für den Havard Business Manager schreibt Pixar-Gründer Ed Catmull, dass Kinoknüller nie das Werk einzelner Genies sind. Sie können nur durch Zusammenarbeit auf Augenhöhe entstehen. Darauf baut Pixars-Unternehmenskultur auf.
"Wir beschäftigen kreative Leute, wir setzen auf sie, wir gewähren ihnen umfassende Freiheiten und Unterstützung, und wir bieten ihnen ein Umfeld, in dem sie mit aufrichtigem Feedback von allen Seiten rechnen können" (Ed Catmull)
Neben der Zusammenarbeit auf Augenhöhe habe ich zehn weitere Anregungen aus seinem Artikel mitgenommen. Sie können helfen, die Kreativität ebenso steigen zu lassen kann, wie die Villa von Carl Fredricksen.

1. Vertrauen: Die Produktion wird vom Regisseuer und dem Produzenten gemeinsam geleitet. Sie tragen die Projektverantwortung vom Anfang bis zum Ende und haben immer das letzte Wort. Ihre inhaltliche Autorität wird Ihnen auch in Problemsituationen nicht vom Management entzogen.

2. Expertenrat: Wenn die Arbeit stockt, ruft das Produktionsteam einen Expertenrat aus den erfahrensten Pixar Kreativen und Managern ein (u.a. John Lasseter und Steve Jobs). Gemeinsam werden Löungen gesucht und diskutiert. Aber der Expertenrat hat keine Autorität. Er dient nur dem Austausch. Es besteht keine Verpflichtung für den Regisseur die Vorschläge anzunehmen. Nur so sei ein offener Meinungsaustausch möglich.

3. Dailies: Die Arbeitsteams treffen sich täglich zu kurzen Besprechungen.
Das habe drei Vorteile:
  • Die Scheu, unfertige Arbeit zu präsentieren, sinkt. Sackgassen werden früher erkannt, gute Ideen ebenso.
  • Wichtige Entscheidungen des Regisseurs oder des kreativen Leiters erreichen immer alle Projektbeteiligten. Niemand fühlt sich übergangen.
  • Die Beteiligten lernen und inspirieren sich gegenseitig.
4. Kommunikationsfreiheit: Bei Pixar hat jeder Mitarbeiter das Recht, ein beliebiges Mitglied einer anderen Abteilung "ohne Einhaltung des Dienstweges" anzusprechen, wenn es um die Lösung eines Problems geht. Das untergräbt weder die Hierachrchie noch die Autorität der Regisseure, denn Kommunikation und Rangordnung sind für Pixar zwei getrennte Dinge.
"Manager sollten lernen, dass sie nicht immer als Erstes erfahren müssen, was in ihrem Revier passiert." (Ed Catmull)
5. Austauschvielfalt: Jeder Mitarbeiter vom CEO bis zur Putzfrau ist eingeladen, seine Ideen und Meinungen zu einem Film abzugeben, solange sie begründet bleiben.

6. Externe Universitätskontakte: Pixar teilt Erfahrungen mit Universitäten und publiziert aktiv relevante Forschungsergebnisse. Der Kontakt zur Forschung und den dort ausgebildeten Talenten hat sich dabei stets als wertvoller erwiesen als die veröffentlichten Ideen.

7. Pixar University: Ein umfassendes Weiterbildungsprogramm, dass allen Mitarbeitern offen steht und von Animationsklassen bis zur Yoga-Stunde reicht. (Mehr zur Pixar University)

8. Architektur: Das Studiogebäude ist so konstruiert, dass sich die Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen permanent über den Weg laufen müssen.

9. Selbstanalyse: Egal ob Erfolg oder Misserfolg. Erst regelmäßige Rückschau-Meetings und ein klares Ablauf-Controlling sichern, dass Fehler nicht wiederholt werden.

10. Ermutigung. Pixar legt Wert darauf, junge Mitarbeiter zu ermutigen ihre Ideen vorzutragen und sie nicht aus Erfurcht vor dem System (dem "Awe-of-the-Institution-Syndrom") zurückhalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen