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Dienstag, 31. August 2010

Rückblick auf das zweite Planning Barcamp

Am vergangenen Freitag hatte ich das große Vergnügen das zweite Planning Barcamp in der Good School zu moderieren. Zu meiner großen Freude ist der Zuspruch nach der kleinen Premiere im letzten Sommer in diesem Jahr enorm gewachsen.

Über 40 Marken und Kommunikations-Strategen sind der Einladung von mir und dem Strategieverband apg (*der die Veranstaltung großzügig unterstützt hat* ) gefolgt, um über neue Kontexte zu diskutieren, die Marketing, Werbung und PR derzeit prägen. Dabei waren nicht nur die großen Hamburger Agenturen vertreten. Die Teilnehmer waren aus ganz Deutschland, Österreich und den Niederlanden angereist und haben das Programm des Nachmittags selber gestaltet.

Einige Teilnehmer hatten bereits im Vorfeld ein Thema angekündigt, andere erklärten sich spontan bereit eine Diskussion zu leiten. So hat sich ein überraschendes und facettenreiches Programm entwickelt, das von einer Studienanalyse zur Mediennutzung über eine spannenden Case Studies ("Wie arbeiten die Kontexte Radio und Social Media miteinander.") bis zur kritischen Betrachtung der Begriffe Markenmanagement und Kreativität sowie zum Ausrufen einer gemeinsamen Planning Revolution, durch Steffen Stäuber (Innovationsmanager bei SinnerSchrader), reichte. Er lud die Teilnehmer gleich in eine neue Facebook-Gruppe ein, um revolutionäre Pläne zu spinnen.


Daneben wurden auch ganz praktische Aspekte der Planning Arbeit angesprochen. Tim Keil, Stratege bei Philipp und Keuntje wagte die These, das sich der "zentrale Satz" im postdigitalen Kreativbriefing überlebt hätte. Statt einen Satz zu formulieren, der beschreibt, was eine Zielgruppe nach einer Kampagne denken solle, sollten Planner mehr Zeit auf darauf verwenden sich zu fragen, warum die Kommunikation Menschen interessieren solle. Man brauche neben einer Message auch einen "Reason to Care". Und dieser "Reason to Care" lässt sich nur finden, wenn man die Lebenskontexte von Menschen genau kennt.

Einen ganz anderen Kontext stellte Jeremy Abbett, Kreativdirektor bei TribalDDB in Hamburg vor. In seiner Präsentation "Midwest is best" folgte er dem Gedanken, ob die besondere Lebensqualität in Minnesota dafür verantwortlich sei, dass gerade dort drei der erfolgreichsten Planner arbeiten. Von Ihnen hat er sich auch gleich ein paar Tipps für die Teilnehmer geben lassen.
Doch nur ein Thema durchzog konstant die Diskussionen als das gemeinsame Networken am Abend: Der Wunsch und der Wille nach Veränderung.

Immer wieder wurde ein gefühlter Innovations-Stau in der Agenturlandschaft artikuliert, der nicht nur die Kreativität und den Mut zu neuen Herangehensweisen im digitalen Zeitalter betrifft. Auch über Arbeitsprozesse, Ausbildung und Management Overheads und Kundenführung wurde so angeregt gestritten, dass Thomas Wagner in einem ironischen Tweet bereits von einer Therapiesitzung sprach.

Ob die Reaktion der Kommunikationsbranche nun in Schnellbooten, Network-Agenturen, Freelancing oder Creative Business Consultants liegt, blieb allerdings weiter offen. Ein Innovationsknoten platzt letztlich nicht durch Reden, sondern durch Handeln. Und in welchem Kontext man arbeiten, wirken und seine Spuren hinterlassen möchte, ist am Ende immer eine persönliche Entscheidung. Deshalb brachte es @NicoHerzec in einer unnachahmlich direkten Art auf den Punkt: "Take your decision and don't bitch about it".



Einen Rat, den sich mancher lautstarker Twitter-Prediger aus der Marketingwelt zu Herzen nehmen sollte.

Mir hat die Organisation des Barcamps großen Spaß gemacht. Mit viel positivem Feedback im Rücken freue ich mich, die dritte Session auf den Weg zu bringen. Dann mit dem Ziel ein wenig mehr Barcamp Atmosphäre zu schaffen. Und wenn der Zuspruch so bleibt, werden wir wohl einen zweiten Raum dazu buchen müssen.



GANZ besonderer Dank geht an Michaela Jausen von TribalDDB und Martin Klümper von LeagasDelaney in Hamburg. Ohne ihren Support bei der Organisation hätte das Barcamp nicht stattfinden können.

Alles weitere zum Barcamp gibt es auf unserer Facebook-Seite. Ich freue mich dort auf Feedback und Anregungen zur Veranstaltung.




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